Kindergarten in Labbeck geht in Hände von Elterninitiative über

Wie heißt es noch im Werbeslogan einer großen Baumarktkette: „Respekt, wer’s selber macht!“ Einige Eltern aus Labbeck haben bislang wahrlich eine respektable Leistung vollbracht. Als die Katholische Kirchengemeinde im vergangenen Jahr bekannt gab, die Trägerschaft für die Kita St. Georg aufgeben zu müssen, machten sich acht engagierte Frauen auf den Weg, um die Einrichtung in Eigenregie als Elterninitiativ-Kindergarten fortzuführen. Inzwischen ist alles bereit, um am 1. August an den Start zu gehen, wie der eigens hierfür gegründete Trägerverein Dorffamilie Labbeck nun mitteilt.

„Die Kitaplätze für August sind bereits vergeben, die Arbeitsverträge sind unterschrieben und die Konzepte für die pädagogische Arbeit stehen fest“, schreibt der Trägerverein. „Auch die Verträge für die Kinder wurden verteilt, und die Vorfreude auf die Eröffnung wächst.“ Am 1. August soll die „Dorfkita“ im nahtlosen Übergang ihre Türen öffnen, nachdem der Kindergarten St. Georg in Trägerschaft der Katholischen Kirche am 31. Juli schließen wird.

Doch der Weg bis zur Übernahme war lang. Bereits seit einem Jahr arbeiten die Vorstandsmitglieder der Dorffamilie Labbeck intensiv an der Umsetzung ihrer Vision. Der Vorstand setzt sich aus Eltern von aktuellen und zukünftigen Kindergartenkindern zusammen. Zu den acht Mitgliedern gehören die Vorsitzende Anja Grüntjes, Vize-Vorsitzende Marie Holland, Kassiererin Katrin Kraft, Schriftführerin Katrin Ricken sowie die Beisitzerinnen Marion Pieper, Ann-Christin Bußmann, Kerstin Bauer und Karina Quinders. „Von täglichen bis monatlichen Treffen haben wir unermüdlich an Konzepten und Strukturen gearbeitet, um eine liebevolle und förderliche Umgebung für die Kinder zu schaffen“, berichtet die erste Vorsitzende Anja Grüntjes. Aktuell liefen die Vorbereitungen für die Eröffnung auf Hochtouren. „Und das ganze Dorf steht hinter uns“, betont Anja Grüntjes. Diese Unterstützung zeige sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, wie sie ergänzt.

So fanden bereits zahlreiche Aktionen statt, um Geld für die Kita-Eröffnung zu sammeln, darunter eine erfolgreiche Spielzeug- und Kleiderbörse im vergangenen Jahr, ein Schmink- und Infostand auf der Kirmes in Labbeck sowie das Kellnern bei der Karnevalssitzung in Labbeck in diesem Jahr. Die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen sollen vollständig in die Projekte des Vereins fließen und den Kindern zugute kommen, wie die Vorstandsmitglieder sagen. „Wir freuen uns über jede Spende, da wir vieles neu aufbauen müssen“, erklärt Katrin Kraft.

Auf Antrag des Trägervereins sagte ebenso der Rat der Gemeinde Sonsbeck finanzielle Hilfe zu. Gewährt wurde ein Startkapital in Höhe von 50.000 Euro für Renovierung, Mobiliar und digitale Ausstattung, die Übernahme des Trägeranteils von 3,4 Prozent, ein Defizitausgleich für den – insbesondere in kleinen Einrichtungen in der Regel unwirtschaftlichen – Betrieb der Kita sowie ein neuer Mietvertrag für das Gebäude, deren Eigentümerin die Kommune ist.

Trotz der Herausforderungen, die mit dem Aufbau einer neuen Trägerschaft verbunden sind, blicken die Mitglieder des Vorstands optimistisch in die Zukunft. „Besonders erfreulich ist, dass die Dorfkita Labbeck auch wieder U-Plätze in diesem Jahr anbieten kann, was für viele Familien eine wichtige Entlastung darstellt“, teilen sie mit.

Auch in diesem Jahr sind wieder Aktionen geplant, darunter eine weitere Spielzeug- und Kleiderbörse zum Jahresende. Im Mai wird die erste Mitgliederversammlung des neu gegründeten Vereins stattfinden, bei der die Mitglieder die nächsten Schritte besprechen und gemeinsam an der Zukunft der Dorfkita arbeiten werden.

Die Vorfreude auf die Eröffnung am 1. August ist in dem Trägerverein spürbar. „Wir sind alle voller Begeisterung und können es kaum erwarten, die Kinder in unserer neuen Einrichtung willkommen zu heißen“, betont Marie Holland. „Die Dorfkita Labbeck wird nicht nur ein Ort des Lernens und Spielens sein, sondern auch ein Zentrum der Gemeinschaft, das die Familien in Labbeck zusammenbringt.“

 

Pressebericht in der Rheinischen Post (Mai 2025)

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